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12.01.2021

Cloudisierung und Digitalisierung im Mittelstand

SAPs Cloud Strategie – aktuelle Herausforderungen

Anfang 2020 verkündete die SAP, dass sie das Mainstream-Wartungsende bis Ende 2027 verlängert wird. Dies bedeutet, dass SAP Bestandskunden, die noch nicht auf SAP S/4HANA umgestiegen sind, ihre R/3 Systeme weiterhin nutzen können und ihnen hierfür ein Support bis 2027 und gegebenenfalls sogar bis 2030 gewährleistet wird. Mit dieser Verkündung haben viele Unternehmen ihre Digitalisierungsstrategie angepasst und das Thema „S/4HANA Transformation“ nach hinten verschoben.

Für viele stellte sich dieser Aufschub als fatale Fehlentscheidung heraus. Denn durch den Ausbruch der Corona-Pandemie, haben vor allem deutsche mittelständische Unternehmen feststellen müssen, dass ihnen digitalisierte Prozesse einen erheblichen Wettbewerbsvorteil verschafft hätte und das Thema Digitalisierung zukünftig priorisiert werden sollte.

Wie gehe ich mit dieser Herausforderung um?

Grundsätzlich gilt: Die Implementierung von SAP S/4HANA Cloud kann binnen kürzester Zeit durchgeführt werden. Eine vollwertige und zukunftssichere Implementierung eines Cloud ERP-Systems ist die kostengünstigere Alternative zu der On-Premise-Version von SAP S/4HANA. Da es sich hierbei um ein Mietmodell handelt, fallen geringere Capex-Kosten an. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Cloud Lizensierung Unternehmen die Möglichkeit gibt, flexibeler zu agieren und stärker auf die Kundenbedürfnisse einzugehen.

Wie finde ich einen geeigneten Weg in die cloudifizierte SAP Welt?

Um die neue SAP Software-Generation einzuführen, müssen Unternehmen ihre bestehende Systemlandschaft nicht gänzlich neu aufbauen! Mit dem sogenannten Brownfield-Ansatz können Geschäftsprozesse, die bereits über viele Jahre optimiert wurden, auf den neuesten Stand der Digitalisierung gebracht werden. Für das Update benötigen die meisten Unternehmen allerdings Unterstützung von externen Beratern und IT-Dienstleistern, denn ohne jahrelange Erfahrung ist die Integration der verschiedenen Lösungen kaum machbar.

Die SAP setzte schon vor der Pandemie auf das Thema Cloud und erweitert diesbezüglich immer stärker ihr Portfolio und ihre Services.

Das Cloud ERP-System hat in den letzten Jahren an Funktionsumfang gewonnen. Somit kann heute die S/4HANA Cloud mehr Unternehmensprozesse abdecken als zuvor. Anfangs ermöglichte die SAP mit der S/4HANA Cloud Strategie primär kleinen und mittelständischen Unternehmen den Umstieg auf SAP.Heute sind auch viele größere und namenhafte Unternehmen an der Cloud-Transformation interessiert. Das SAP Cloud Portfolio umfasst eine breite Palette an weiteren Produkten, die stets erweitert wird.

So konnte die SAP durch die Übernahme des Unternehmens Emarsys ihren Customer Experience (CX) Bereich weiter ausbauen. Die neue Strategie, welche von SAP CEO Christian Klein verkündet wurde, wird in den kommenden Jahren weiter ausgerollt. Hierbei setzt die SAP auf Partner,, welche Kunden das Cloud Know-how weitervermitteln sollen.

Digitalisierung – wenn nicht jetzt, wann dann?

Das Thema Digitalisierung hat im Jahr 2020 an großer Bedeutung gewonnen. Durch die Corona-Krise mussten viele Unternehmen auf Remote Maßnahmen umstellen und sind dadurch häufig an ihre Grenzen gekommen.

Viele Technologien waren dabei für Unternehmen überlebenswichtig, beispielsweise Remote Zugänge, Kommunikations-Tools und Cloud Computing. Die „Work Anywhere“ Maßnahmen ermöglichen Unternehmen, berufliche Tätigkeiten ortunabhängig effizient ausüben zu können. Gleichzeitig führt diese neue Art des freien Arbeitens zu einer höheren Zufriedenheit der Mitarbeiter.

Die CIOs (Chief Information Officer) stellen im Unternehmen die IT-Infrastruktur sicher und können hierbei zielgerecht in die digitale Transformation einsteigen. Besonders für mittelständische Unternehmen ist es aufgrund der globalen Marktpräsenz wichtig diese Strategie zu verfolgen.

Die tatsächliche Umsetzung von Digitalisierungsstrategien ist von Industrie zu Industrie unterschiedlich. Vorreiter sind Unternehmen aus der Informationstechnik-, Fahrzeugbau-, Chemie/Pharma- und Maschinenbauindustrie. Hier zeigt sich der positive Trend, dass die Bedeutsamkeit durch die Pandemie nochmals gestiegen ist. Nachholbedarf bei der Digitalisierung sehe ich vor allem im Handel, Tourismus und in der Logistikbranche.

Fazit

Unabhängig von der Größe eines Unternehmens oder der Branche, Digitalisierungsmaßnahmen müssen dringend vorangetrieben werden. Die Digitalisierung ist einer der wichtigsten Treiber für die Resilienz eines Unternehmens. Sie hilft unvorhersehbare Herausforderungen, wie beispielsweise die Pandemie, zu überstehen oder auch langfristig auf dem Markt präsent und konkurrenzfähig zu bleiben. Die Anpassung und Aufrüstung der IT-Maßnahmen kann sowohl in kleinen als auch in großen Schritten durchgeführt werden. Hierbei gibt es grundsätzlich keine Unterschiede. Wichtig ist, den Schritt in die Zukunft zu gehen!

 

Autor: Serkan Yazgan, Experte für SAP im Mittelstand