Können Profitabilität und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen?
Es gibt viele Gründe, warum Unternehmen sich zunehmend mit der Herausforderung auseinandersetzen, Profitabilität und Nachhaltigkeit miteinander zu vereinen.
Auf der einen Seite steht der externe Druck durch Regularien und Kunden, auf der anderen Seite innere Bestrebungen wie Marketing, Mitarbeitendenengagement oder der grundsätzliche Wunsch, nicht nur profitabel, sondern auch nachhaltig zu agieren.
Bei der tatsächlichen Umsetzung von Initiativen zur Senkung von Emissionswerten und Wasserverbrauch oder zur Verfolgung von Lieferketten, trifft man oft auf ein zentrales Problem: Wie misst man die Effektivität dieser Initiativen?
Das geht meist nicht ohne Daten. Diese müssen gesammelt und verwaltet werden, schlussendlich jedoch vor allem auch bewertet und analysiert. Eines steht dabei fest: Es erfordert die Sammlung und Verwaltung, vor allem aber die richtige Bewertung und Analyse von Daten. Schätzwerte und Ergebnisse aus Meetings und E-Mails, die in Excel-Tabellen zusammengetragen werden, sind oft unzureichend und zeitaufwändig, was Datenqualität und Vergleichbarkeit beeinträchtigen.
Diese Herausforderungen erinnern stark an die Probleme der Buchhaltung in den 1950er und 1960er Jahren, bis diese Schritt für Schritt in den folgenden Jahrzehnten immer häufiger elektronisch verwaltet und in Teilen automatisiert wurde. Aus diesem Grund war eines der ersten von SAP im Jahr 1973 entwickelten Systeme SAP-RF zur Finanzbuchhaltung. Ähnlich wie sich das Hauptbuch als General Ledger im ERP-System etabliert hat, strebt SAP nun mit dem neuen Cloud-Portfolio dasselbe Ziel für das Thema Nachhaltigkeit an: Das SAP Green Ledger liefert eine teilautomatisierte Lösung zur Erfassung, Verwaltung und Berichterstattung von Nachhaltigkeitsdaten.
Abbildung 1: Green Ledger als Verbindungselement zwischen SAP SFM und SCT (Quelle: SAP)
Zentrale Lösungen für Unternehmen: Neue Aufgaben und Transparenzpflichten meistern
Zwei zentrale Lösungen unterstützen Unternehmen bei ihren neuen Aufgaben und Transparenzpflichten im Bereich der Nachhaltigkeit: SAP Sustainability Footprint Management (SFM) und SAP Sustainability Control Tower (SCT).
Das SAP Sustainability Footprint Management (SFM) zielt darauf ab, eine zentrale Datenbasis zu schaffen, die beispielsweise die Menge an produziertem CO₂ sowohl unternehmensweit als auch produktbezogen transparent macht. Auch der Wasser- und Stromverbrauch kann erfasst werden. Um dies zu ermöglichen, verbindet sich SAP SFM eng mit den bestehenden Datensätzen im SAP-System. Bereits angelegte Daten wie Werke, Materialstämme und Maschinen dienen als Grundlage für die Berechnungen. Zudem können externe Daten von Lieferanten eingebunden werden.
Diese Daten stehen nicht nur zur Auswertung und Analyse zur Verfügung, sondern werden auch nach SAP S/4HANA zurückgespielt. Dies ermöglicht es zum Beispiel, im Einkauf den CO₂-Fußabdruck bestimmter Materialien einzusehen.
Die Daten aus verschiedenen Quellen – sei es SAP SFM, Datenbanken wie dem SAP Sustainability Data Exchange oder bestehende Excel-Tabellen – können über SAP Datasphere mit dem SAP Sustainability Control Tower (SCT) verbunden werden. Dies resultiert in auditfähigen Nachhaltigkeitskennzahlen, die beispielsweise einen Teil der Anforderungen der Europäischen Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) erfüllen können.
Neu seit diesem Quartal ist dabei auch die Funktion, mit Hilfe eines KI-Assistenten einen vorgefertigten Bericht zu generieren, der als Basis für einen solchen Report dient. Darüber hinaus bietet SAP SCT auch die Möglichkeit, über Dashboards und Reports eine zukunftsfähige Planung und Prognosen zu erstellen.
SAP Sustainability Footprint Management (SFM) und der SAP Sustainability Control Tower (SCT) bilden ein starkes Gespann, um Emissionswerte zu ermitteln, darzustellen und zu reporten. Im Falle, dass nicht beide Produkte verwendet werden, bietet jedes auch individuell grundlegend benötigte Funktionalitäten. Beispielsweise können im SCT manuell und per Excel-Import CO₂-Daten eingebunden werden, ohne dass dafür SFM erforderlich ist.
Green Ledger als zentrale Schnittstelle
Seit diesem Jahr bietet SAP mit dem „Green Ledger“ erweiterte Funktionen an. Es fungiert de facto als Schnittstelle zwischen den verschiedenen Sustainability-Lösungen. Dadurch wird es möglich, Daten direkt mit Company Codes, Profitcentern und anderen Organisationselementen zu verknüpfen. Diese präzise Zuordnung von Emissions- zu Finanzdaten ermöglicht die Integration der CO2-Auswirkungen als Kriterium für das Reporting und strategische Entscheidungen im Unternehmen.
Grundsätzlich ist es empfehlenswert, auf dem Weg zum vollständigen Green Ledger klein anzufangen, zum Beispiel mit dem Tracking des CO2-Ausstoßes einer einzelnen Produktionsstraße. Nach einem kurzen Projekt als Quick-Win wird es deutlich einfacher, zu beurteilen, an welchen Stellen im Unternehmen ein weiteres Vorgehen sinnvoll ist und wie dies umgesetzt werden kann.
Fazit
SAP Sustainability Footprint Management und SAP Sustainability Control Tower unterstützen Unternehmen bei neuen Aufgaben und Transparenzpflichten. Zusätzlich bietet SAP mit dem Green Ledger erweiterte Funktionen, die als Schnittstelle zwischen den verschiedenen Sustainability-Lösungen dienen.
Sind Sie bereits auf dem Weg zu einem nachhaltigen Unternehmen oder möchten Sie erste Schritte in diese Richtung unternehmen? Lassen Sie uns gemeinsam herausfinden, wie das SAP Green Ledger Ihr Unternehmen unterstützen kann! Kontaktieren Sie uns für ein unverbindliches Erstgespräch und erfahren Sie mehr über unsere nächsten Info-Veranstaltungen!